Der Begriff Baukultur umfasst auf der einen Seite Architektur, Bauingenieurwesen, Stadteentwicklung und Landschaftsplanung auf der anderen Seite Aspekte der Nachhaltigkeit, Alltagspraxen, Partizipationsverfahren und Wissenschaft. Jedoch fehlt in dieser Melange noch eine Zutat – die Zeit. Baukultur lässt sich nur begreifen wenn man den Baukulturellenprozess betrachtet. Der Kulturbegriff basiert in diesem Kontext auf der Identität, Tradition und Geschichte die sich in der urbanen Authentizität vereinen.

Um diese Vielfallt wenigstens rudimentär begreifbar und erlebbar zumachen, sind wir aufgebrochen um Mainz flanierender Weise zu erkunden. Wir streiften durch das Stadtgefüge, lasen den urbanen Text und ließen uns durch die Jahrhunderte tragen. Beginnend bei den römischen Ursprüngen von Mogontiacum über die mittelalterliche Bischofsstadt, die kurfürstliche Residenzstadt, die gründerzeitlichen Blockrandbebauungen hin zum modernen Mainz. Ein Flanieren durch die Vielfallt der geschichtlichen Einflüsse, die eine so gehaltreichen und vitalen Atmosphäre entstehen ließen.

Im Anschluss an unsere urbanen Streifzüge, entschieden sich die Jugendliche diese Erfahrung in einem Modell umzusetzen. Aber wie zeigt man das flüchtige Medium Zeit? Viel wurde diskutiert, verworfen und probiert bis wir uns auf ein Konzept einigen konnten.

Das Konzept: 

Eine historische Stafflung markanter städtebaulicher Bilder. Ausgehend von dem Nukleus der römischen Stadt um 400, der durch die mittelalterlichen Segmente flankiert wird. Diese werden durch die mächtigen Festungsanlagen in der Kurfürstenzeit gerahmt. Die gründerzeitliche Blockrandbebauungen durchbrechen diese Eingeengtheit und schließen nahtlos an den Ist-Zustand an.

Nach dem Erarbeiten des Konzepts ging es an die Umsetzung in ein Lebkuchenmodell.

Wir benötigten 1 Abend (5h) für das Backen der Lebkuchenplatten und Fertigstellung der Grundplatte …

und 3 Gruppenstunden (3×1,5h) für die Fertigstellung.

Dieses urbane Stakkato repräsentiert unseren Einstieg um die Mainzer Baukultur besser verstehen zu lernen.