Unsere Reise nach Finnland begann am Freitag, den 18. Juli 2008 gegen 12:30 Uhr am Mainzer Hauptbahnhof. Von dort aus fuhren wir (elf Pfadis, fünf Rover, drei Pfadileiter) mit dem Bus zum Flughafen Frankfurt Hahn und flogen mit Ryanair um 17:35 Uhr nach Tampere. Wir landeten gegen 21:10 Uhr (Ortszeit) auf finnischem Boden. Vom Flughafen aus brachen wir zur Jugendherberge auf, in der wir unsere erste Nacht verbringen sollten. Dort kamen wir um 23 Uhr an.
Am nächsten Morgen verließen wir die Jugendherberge schon gegen acht Uhr. An dieser Stelle trennten sich die Wege von Pfadis und Rovern. Wir kauften ein und suchten nach einer Rucksackschnalle für Katalins Beckengurt, die beim Hinflug beschädigt worden war. Die Suche nach der Schnalle blieb erfolglos und auch die Unterbringung der Verpflegung für die nächsten vier Tage erforderte ein gewisses Talent, was das Komprimieren von Toastbrot oder ähnlichem anging. Etwa zwei Stunden später fuhren wir dann mit dem ersten Bus, wobei wir insgesamt mehrmals umstiegen. Anschließend wanderten wir etwa 8 km in recht kurzer Zeit an einer Landstraße entlang bis wir uns dann auf dem Gebiet des EVO Nationalparks befanden. Im Park selbst suchten wir uns einen Schlafplatz mit Feuerstelle und weichem Waldboden, der direkt an einem See lag, was uns später auch ein kühles Bad ermöglichte. Am Platz trafen wir sogar auf Pfadfinder aus Bad Kreuznach, die aber bereits in Aufbruchstimmung waren. Wir errichteten eine Leiter- und eine Dreierkohte.
Gegen 19:30 Uhr begannen wir Gyros und Reis zu kochen. Der restliche Abend verlief im Gegensatz zum ganzen Tag sehr ruhig und auch die Schießübungen, die auf dem Übungsplatz gleich neben dem EVO Nationalpark stattfanden wurden eingestellt. Das Einzige, was uns hier schon am ersten Tag lästig wurde, waren die vielen Mücken, die uns stets begleiteten.
Vom Sonntag, den 20. Juli 2008 (dritter Tag)
An diesem Morgen konnten wir bis 9:30 Uhr schlafen und frühstückten eine Stunde später. Danach bauten wir die Zelte ab und setzten unsere Wanderung fort. Wie am Vortag würden wir wieder 8 km laufen. Allerdings führte unser Weg heute durch ein wunderschönes Waldgebiet, was von der eigentlichen Länge der Strecke angenehm ablenkte. Dazu wurden wir vom Regen überrascht.
Gegen Nachmittag bzw. frühen Abend erreichten wir dann den nächsten Zeltplatz, auf dem wir bleiben wollten. Hier gab es ebenfalls eine Feuerstelle mit Brennholz und genug Platz für ein Leiterzelt, ein Pfadi-Gepäckzelt und eine Zweierkohte. Doch auch neuer Luxus war vertreten: ein Brunnen mit Trinkwasser und eine schöne Seestelle mit Steg nahe des Platzes.
Am Abend verschwand dann auch der Regen und wir konnten in Ruhe draußen kochen.
Vom Montag, den 21. Juli 2008 (vierter Tag)
Ähnlich wie am Vortag frühstückten wir morgens noch am alten Platz, wobei wir uns in eine enge niedrige Holzhütte verzogen, da uns erneut der Regen heimsuchte. So war es uns auch in der Nacht ergangen, als plötzlich Teile der Zweierkohte abstürzten und einige von uns von den Planen bedeckt wurden. Nach kurzer Zeit war das Problem jedoch gelöst und wir konnten weiterschlafen.
Nach Frühstück und Abbau stiefelten wir los. Zunächst liefen wir über breite Sandstraßen, wo uns nach einiger Zeit erneuter Regen begoss, der zwischenzeitlich auch nachgelassen hatte. Später ging es in den Wald hinein, wo wir stark aufpassen mussten um nicht auszurutschen.
Irgendwann standen wir an einer Kreuzung an der wir nicht wussten, welchen der zwei Wege wir nehmen sollten. Also schickten wir je zwei Leute in eine Richtung. Als die erste Gruppe jedoch erfolglos wiederkehrte, fehlte von der Zweiten noch jede Spur. Nach über einer Stunde kamen sie dann zurück und wir mussten gemeinsam nach dem richtigen Weg suchen.
Am späten Nachmittag erreichten wir dann den Platz für diese Nacht. Wieder gab es eine Feuerstelle. Außerdem entdeckten wir ein Plumpsklo, das in einem Häuschen lag. Auch in diesem Häuschen lag ein weiterer kleinerer Raum und auch die Feuerstelle hatte hintendran ein Häuschen stehen. Also beschlossen wir, bis auf ein Gepäckzelt, keine Zelte aufzubauen, stattdessen in den Hütten zu schlafen und die nassen Planen zum Trocknen aufzuhängen.
Der weitere Abend war sehr entspannend.
Vom Dienstag, den 22. Juli 2008 (fünfter Tag)
Wie jeden Morgen verließen wir den Platz nach dem Frühstück und wanderten erneut 8 km über Sandstraßen bis wir gegen Mittag den neuen Platz erreichten.
Kurz darauf verließen uns die Leiter um in der nächsten Stadt nach dem Busfahrplan für den folgenden Tag zu sehen, was dann etwas mehr Zeit in Anspruch nahm als erwartet. Die Pfadis beschäftigten sich in dieser Zeit mit den verschiedensten Dingen. Zum Abendessen (Nudeln mit Pesto) saßen wir alle wieder zusammen. Danach konnten wir noch über die Lagergeschichte von Franzi lachen, die sie den ganzen Tag lang geschrieben hatte.