Am Samstag, den 8. August 2009 startete die Pfadfinderstufe mit sieben Pfadfindern und drei Leitern ins diesjährige Sommerlager. Nachdem am Tag zuvor das (Zelt-) Material aufgeteilt worden war, trafen wir uns um 8:30 am Mainzer Hauptbahnhof.
Wir reisten ca. bis 16 Uhr per Zug bis wir nach einigen Malen umsteigen den Bahnhof in Kempten erreichten. Von dort aus wanderten wir ungefähr 5 km weiter. Wir fragten bei verschiedenen Bauern nach Übernachtungsmöglichkeiten bis uns eine Familie schließlich erlaubte, die Zelte auf ihrer abgemähten Wiese aufzuschlagen. Wir errichteten zwei Kohten und ein Gepäckzelt.
Nach dem Abendimpuls wurden wir von der Polizei angesprochen, die uns am Straßenrand hatte sitzen sehen und das mit Flaschen, deren Inhalt sie nicht eindeutig als keinen Alkohol hatten zuordnen können. Nach ein paar kurzen Worten verabschiedeten sich die Beamten wieder.
Die Nacht begann für die meisten gegen 23:00 Uhr und wurde für fast alle gegen 5:15 Uhr wieder unterbrochen, als im Pfadi-Zelt die Stange zur Seite kippte und wir unser Zelt auf uns liegen hatten.
Später stellte sich heraus, dass drei maskierte Gestalten unser Zelt zum Umfall gebracht hatten, da es offenbar Streitigkeiten mit dem Bauer gegeben hatte, auf dessen Wiese wir übernachtet hatten. Damit wollten sie dem Bauern wohl eine Art Denkzettel verpassen. Glücklicherweise wurde in unserem Zelt niemand verletzt, sodass wir nach der ersten Überraschung munter unser Zelt wieder aufbauen und weiter schlafen konnten.
Nach dieser nächtlichen Unterbrechung schliefen wir am nächsten Morgen einen Moment länger. Nachdem wir gefrühstückt, abgebaut und zusammengepackt hatten, wanderten wir weiter. Wir legten an diesem Tag ca. 10 km zurück und trafen auf unserem Weg viele nette Bayern.
In Bodelsberg hatten wir uns mit zwei netten Leitern unseres Stamms getroffen, die unsere kaputten Kohtenplanen gegen andere austauschten. In diesem Ort fanden wir eine sehr schöne Unterkunft in der Scheune eines wirklich netten Bauern, der uns auch frische Kuhmilch zur Verfügung stellte. Den Rest des Tages ließen wir mit all den Kühen, Kälbern und Pferden auf dem Hof mit der frischen Landluft ruhig angehen. Wir hatten alle unseren Spaß an den Tieren.
Am Montag bedankten wir uns sehr herzlich bei dem Bauern und wanderten ab 12:00 Uhr 14 km mit vielen Pausen. Am frühen Abend begannen wir im dortigen Ort nach einer Unterkunft zu fragen. Dabei begegneten wir einer älteren Dame, die sich große Sorgen um uns machte weil sie sich nicht vorstellen konnte, dass wir etwas finden würden. Sie bedauerte es sehr, uns nicht aufnehmen zu können und wir mussten ihr mehrmals versichern, dass wir noch etwas finden würden und sie sich keine Sorgen zu machen brauche.
In diesem Ort war außerdem der Treffpunkt für zwei nachkommende Pfadis ausgemacht, die erst ab diesem Tag am Sommerlager teilnehmen konnten.
Schließlich stellten wir uns wegen dem strömenden Regen bei einem Sportheim unter. Mit einem guten ersten Eindruck durften wir dort in den Kabinen schlafen und die Duschen benutzen, was das Highlight nach dem lang ersehnten warmen Abendessen im Flur war. Wir verbrachten dort einen lustigen Abend und hatten viel Spaß.
Der erste Eindruck zählte ebenfalls am nächsten Morgen, als wir mit zehn Leuten den Gottesdienst in der nahe gelegenen Kirche besuchten. Nach einem anschließenden Gespräch bot der Pfarrer uns das Pfarrhaus für eine Nacht an, in dem es sogar eine Küche gab. Daher gönnten wir uns erst einmal ein deftiges Frühstück, an dem nichts fehlte.
Den ganzen Tag über bereiteten wir das Versprechen vor, das an diesem Abend stattfinden würde. Es war sehr viel Arbeit und ziemlich anstrengend, doch gegen 21:00 Uhr brachen wir mit den vier Versprechern auf zum Versprechensplatz. Wir wurden einen Berg hinauf geführt. Das Versprechen fand schließlich an einem Bachlauf statt, der sehr schön mit Kerzen verziert war. Als die drei Pfadi-Versprechen abgelegt waren, hatten wir dieses Jahr auch noch ein Leiterversprechen dabei.
Wieder in unserer Bleibe zurück servierten wir das Festessen mit Burgern und Salat.
Gegen 2:00 Uhr lagen wir nach einem sehr schönen Versprechen in unseren Schlafsäcken.
Das Frühstück am Mittwochmorgen bestand aus dem Nachtisch des Versprechens, den keiner mehr geschafft hatte: Apfelstrudel mit Vanilleeis.
Das Pfarrhaus mussten wir bis 11:00 Uhr verlassen haben. Danach brachen die mittlerweile neun Pfadis zur Zweitagestour auf. Die dreißig Kilometer von Nesselwang nach Füssen legten wir wirklich sehr erstaunlich schnell zurück. Seltsamerweise waren wir danach auch noch ziemlich fit und fragten in Füssen direkt beim Bürgermeister nach einer Unterkunft, dessen Sekretärin uns ein nahe gelegenes Seeschwimmbad organisierte. Nach dem Einkauf stürzten wir uns ins kalte Wasser, wobei wir alle sehr großen Spaß hatten.
Den Abend ließen wir nach dem Abendessen gemütlich ausklingen bis wir wieder in Umkleidekabinen nächtigten.
Am Donnerstagmorgen verließen wir das Schwimmbad und liefen in bequemem Tempo die letzten fünf, sechs Kilometer zum Hauptlager, wo wir freundlich in Empfang genommen wurden.
Wir sahen uns auf dem Platz ein wenig um, wo schon einige Stämme ihre Zelte errichtet hatten. Als der LKW mit unserem Zeltmaterial eintraf, war die Pause vorüber und wir knüpften fleißig, bis unser Zelt fertig stand.
Am späten Abend begann es heftig zu regnen, zu blitzen und zu donnern. Der Satz Nobody is perfect wurde an diesem Abend zu unserer Motivation, als wir feststellten, dass uns beim Zeltaufbau ein paar kleine aber nicht bedeutungslose Fehler unterlaufen waren, die uns eine relativ nasse Nacht bescherten. Das führte dazu, dass wir ein wenig enger zusammenrutschen mussten, sodass für jeden ein trockener Schlafplatz gegeben war.
Nach der mehr oder weniger unbequemen nassen Nacht nahmen wir am Freitag am Helfer-Frühstück teil. Anschließend bemühten wir uns um unsere Aufgaben. Wir teilten uns in Kleingruppen auf, von denen eine unser eigenes Zelt noch einmal regendichter ausstattete. Eine Zweite stellte das Helfer-Zelt wieder auf, das ebenfalls von schlechtem Wetter überrascht worden war. Und die letzte Gruppe baute mit Holz und Seil eine Lagerschranke mit Wachpostenhäuschen. Die Schranke diente dazu, Fahrzeuge vom Gelände abzuhalten, für die es ohnehin keinen Platz gab oder ähnliches. Auch wenn das Häuschen ein wenig wackelte, waren wir mit unserer Arbeit zufrieden.