Wir, die Pfadfinder des Stammes St. Stephan, beschlossen mit unserem Trupp ein Kanu-Nachlager in Holland als Anschluss an unser Stammeslager zu machen. Nachdem wir am letzten Tag des Stammeslagers unsere Jurte zum Abtransport zusammengefaltet und unsere Koten aufgebaut hatten, haben wir schließlich noch den Rest des Tages auf unserem Zeltplatz, auf dem auch das Stammeslager stattfand, mit Schwimmen im See, Kartenspielen und Chillen verbracht. Wir erfuhren auch, dass uns eine ehemalige Pfadi-Leiterin Sissi, die bereits unseren Pfadi-Leiter Marcel als Pfadfinder in ihrer Gruppe hatte, auf unserem Nachlager begleiten sollte. Den Abend verbrachten wir gemeinsam mit unserer ehemaligen Wöleiterin Sulamit, die von dort aus mit ihrer Familie Freunde in Holland besuchen wollte.
Am Montagmorgen um 10 Uhr wurden uns vom Bootsverleih aus Wesel die Kanus geliefert, nach einer kurzen Einweisung ging es dann auch schon los. Die Teams waren schnell aufgeteilt, es gab ein Vierer-Kanu sowie drei Dreier-Kanus. Beim Einsteigen gab es schon erste Probleme, da viele noch nie in einem Kanu gesessen hatten und nun erst merkten, wie wacklig das war. Manche Boote hatten zudem noch mehrere Steuerungsprobleme welche zu häufigem Aufeinanderwarten führten, da einige Boote immer hintendran hingen; die Teamwechsel halfen dabei auch nur etwas weiter. So erreichten wir am ersten Tag unser geplantes Etappenziel. Wir kamen somit, nachdem wir mittags noch unser Abendessen bei Albert Heijn eingekauft hatten, erst spät abends an einem anderen Zeltplatz an und erhielten kurzfristig noch einen Platz. Wir aßen schließlich um halb elf zu Abend, mit den Taschenlampen in der Hand.
Der nächste Tag verlief etwas besser als der vorherige, allerdings hatten wir einige Schleusen zu meistern, was sehr schwierig war, da sie sehr eng waren. Zwischendurch gab es immer wieder interne Teamwechsel, welche für ein wenig Abwechslung sorgten, da wir außer einer kurzen Mittagspause sonst nichts taten außer zu paddeln. Schließlich erreichten wir aber den Zeltplatz, der eigentlich schon für Montag unser Ziel gewesen wäre.
Nach einem kurzen Frühstück begannen wir am Mittwoch die nächste Etappe unserer Route, auf der wir auch an diesem Tag wieder einige Schleusen zu bewältigen hatten. Man wechselte sich untereinander im Boot ab, sodass auch der, der immer vorne im Boot den Steuermann angemeckert hatte, nun auch mal hinten im Boot das Steuer in die Hand gedrückt bekam. Mit ein paar Zeltlagerliedern und gegenseitigen Witzen versuchten wir die träge Atmosphäre ein wenig aufzuheitern. Abends legten wir dann auf einem kleinen Wiesenstück an, welches wir von holländischen Polizisten gemietet hatten. Dann ging abends die Einkaufsgruppe, die jeden Tag neu bestimmt wurde, einkaufen, während andere sich in dem nahe gelegenen Ort Postkarten und Souvenirs kauften. Eine Spülgruppe spülte dann abends immer das Geschirr des Trupps. Mit Gitarre und Sonnenhut genossen wir schließlich einen herrlichen Sonnenuntergang.
Die Etappe am Donnerstag begann zunächst mit einem großen Schock, als unsere Leiter plötzlich weg waren und wir unschlüssig dastanden und nicht wussten was wir tun sollten. Als sie dann aber nach etwa einer halben Stunde wiederkamen und uns erzählten, dass wir heute eine anstrengende, da lange Etappe vor uns hätten. Doch glücklicherweise bot sich ein Schiff mit Luxemburgern an, uns „im Schlepptau“ mitzunehmen, was die Reise ziemlich angenehm machte. Da wir unserem Streckenplan nun voraus waren, mussten wir uns einen neuen Zeltplatz suchen. Wir fanden zum Glück einen netten Mann, der uns anbot auf dem Rasenstück neben seinem Segelclub zu zelten.
Den Freitag konnten wir durch den Vorsprung entspannt angehen. Wir mussten die Kanus schrubben, die der Weseler Bootsverleiher dann abholte. Am späten Nachmittag durften wir dann in Kleingruppen in die Stadt zum Einkaufen gehen, wobei wir uns die letzten Souvenirs besorgten. Mit Kartenspielen, Witzen, Black Stories und Liedern vertrieben wir uns die restliche Zeit des Tages.
Am letzten Tag unseres Nachlagers, dem Samstag, mussten wir schon um halb sieben aufstehen, damit wir unseren Bus noch erreichen würden. Mit dem Bus gelangten wir zum Hauptbahnhof, wo wir in einen Zug nach Duisburg einstiegen. In Duisburg stiegen wir dann in einen Zug nach Koblenz um und von dort aus gelangten wir mit einem RegioZug nach Mainz. Als wir gegen circa halb sechs in Mainz eintrafen, waren wir alle ziemlich müde, nachdem wir den ganzen Tag mit Einsteigen, Umsteigen, Warten etc. verbracht hatten.
Das Nachlager in Holland hat uns allen viel Spaß gemacht!!!