In diesem Jahr haben die Pfadfinderstämme der DPSG, Bruder Franz aus Mainz Finthen und St. Stephan aus Mainz-Gonsenheim gemeinsam am JOTA und JOTI teilgenommen. In den Räumlichkeiten des BDKJ, Don Bosco am Gonsenheimer Spieß, begannen Tobias, Patrick und Max schon am Freitag Abend mit dem Aufbau des Netzwerkes und der PC´s zur Teilnahme am JOTI. Insgesamt waren an diesem Wochenende zeitweise bis zu 25 PC´s im Netz. Ich glaube, die drei hatten in diesen Tagen auch am wenigsten Schlaf.
Am Samstag Vormittag trafen sich dann einige Mitglieder des Deutschen Amateur Radio Club – Ortsverband Mainz, zum Aufbau der Antennen und der Funkstation. Der angrenzende Sportplatz und vor allem die tragbaren Fußballtore boten eine gute Möglichkeit zur Befestigung der verschiedensten Antennen.
Am Zaun des Sportplatzes wurde zum Beispiel ein ca. 10 Meter hoher Mast und daran eine sogenannte Dipol-Antenne befestigt. Eine Abspannung konnten wir in den Bäumen festbinden und für die Zweite gab es ja die bereits angesprochenen Fußballtore.
Während im „Computerraum“ über Internet an weiteren Aktionen im Chat teilgenommen und über einen Sprachserver später weltweite Runden aufgebaut wurden, begann an der Funkstation um 17 Uhr der sogenannte Deutschland Sked. Alle, am 50ten Jamboree on the Air teilnehmenden Amateurfunkstationen wurde aufgerufen und gebeten sich kurz vorzustellen.
Im Verlauf des „Deutschland Sked“ wurden auch 5 Aufgaben übermittelt, die es schnellstmöglich zu beantworten galt. Dabei handelte es sich teilweise um Fragen aus dem Bereich des Amateurfunks, aber auch um Aufgaben, die ohne Herrn Pythagoras nicht zu lösen gewesen wären.
Zum Lösen dieser Aufgaben wurde ein Team aus Pfadfindern und Amateurfunkern gebildet, dass sich sogar in einen eigenen Raum zurückziehen konnte. Zum Glück stand uns, bei der Beantwortung und Berechnung der Fragen Dieter Hietkamp, einer der Amateurfunker, zur Seite. Ich glaube ohne Ihn würden einige immer noch nach dem richtigen Lösungsansatz der ersten Aufgabe suchen. Wer sich ein Bild über die teilweise sehr schwierigen Aufgaben machen möchte, kann sich die Fragen und natürlich auch die Antworten auf der folgenden Homepage anschauen: scoutnet.de
Das Ergebnis waren jeweils Zahlen, die letztendlich eine Telefonnummer ergeben sollten. Nach 2 Stunden knobeln und endlosen Anrufversuchen musste diese Aufgabe jedoch erfolglos abgebrochen werden. Irgendwo war einfach der Wurm drin. Später zeigte sich aber, dass das Ergebnis richtig war.
Auf einer großen Weltkarte wurde mit Stecknadeln die Länder markiert, mit denen wir Kontakt aufgenommen hatten. Während es im Chat relativ einfach war Verbindungen in die ganze Welt herzustellen, mussten wir uns an der Funkstation doch ein wenig mehr bemühen um wenigstens innerhalb des europäischen Raums einigermaßen erfolgreich zu sein. Aber auch die Funker hatten durchaus ihre Höhepunkte. So konnten schon relativ früh mit der Station des World Scout Büros in Genf Kontakt aufgenommen werden. Wir konnten auch einem Gespräch zwischen einer niederländischen Scout-Station und einem Engländer zuhören, der bereits am ersten JOTA vor 50 Jahren teilgenommen hatte.
Wollen wir hoffen, dass wir möglichst viel Bestätigungskarten für die durchgeführten Kontakte via Internet und Amateurfunk zugeschickt bekommen. Unsrer QSL Karte, wie das in der Funkersprache heißt, wurde während des Jota von Max entworfen und in den darauf folgenden Tagen fertig gestellt.
Abgerundet wurden die Aktivitäten am Sonntag Morgen durch die von Kai Pastor organisierte Amateurfunk – Fuchsjagd. Er versteckte 4 Sender auf dem Gelände von Don Bosco, die in mehreren Gruppen von den Pfadfindern mit speziellen Funkempfängern gepeilt werden mussten.
Auch bei dieser Aktivität hatten die Teilnehmer, trotz einsetzenden Regens viel Spaß.
Unser erzieltes Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Im Joti hatten wir immerhin Kontakt zu 45 Ländern auf 4 Kontinenten. Das ist wie ich meine eine stolze Zahl, die uns erst einmal einer nachmachen soll.
An der Funkstation, also beim Jota, standen am Ende Insgesamt 13 verschiedene Länder im Logbuch. Darunter viele Sonderrufzeichen und nationale Leitstationen der verschiedenen Pfadfindergruppen.
Die meisten dieser Rufzeichen wurden anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Pfadfinderschaft nur für dieses Wochenende vergeben und haben somit einen besonderen Stellenwert.
Während einer kurzen Abschlussbesprechung konnte festgestellt werden, dass es allen Beteiligten an diesem Wochenende durchaus Spaß gemacht hat. Der Austragungsort bot genügend Räumlichkeiten um zwischendurch auch ein ruhiges Plätzchen zum Schlafen zu finden. Es gab jedoch auch ein paar Nachteile. So war zum Beispiel die Internetanbindung deutlich zu langsam. Auch die aufgebauten Antenne erzielten nicht den gewünschten Erfolg, was vermutlich mit dem großen Zaun und den vielen hohen Bäumen rund um den Sportplatz zusammen hing.
Es steht jedoch schon jetzt fest, dass es nach Möglichkeit im Jahr 2008 auch wieder eine gemeinsame Aktion der Pfadfinder und der Mainzer Amateurfunker geben soll.
Was ich nicht vergessen möchte, ist auch die hervorragende Organisation, insbesondere der Verpflegung zu erwähnen. Es konnte sich wohl keiner darüber beschweren, zu wenig zu Essen und zu Trinken bekommen zu haben. Die Kombination zwischen Selbstversorgung und Verpflegung über das Haus Don Bosco war nach meinem Empfinden ein sehr gute Lösung.
Ich freue mich auf das Wochenende 18.10. – 19.10.2008 und die gemeinsame Teilnahme am 12. Jamboree On The Internet und 51. Jamboree On The Air.
Bis dahin
Gut Pfad und 73 (liebe Grüße)
Christofer