Auf Rädern zum Mut Tut Gut

Auf Eseln zum MTG? – Kein Problem!

Zu elft brachen wir am 08.08.09 ziemlich genau um 9 Uhr auf unseren frisch gefütterten Lastkarren auf, in Richtung MTG! Allesamt hochmotiviert und bester Laune machten wir auch schon kurze Zeit später unsere erste Rast um das Vieh neu mit Energy-Riegeln und Öl zu versorgen. Und ja, es war eng! Aber über die erste Ampelphase passten wir gerade noch alle zusammen.

Wer sich nun fragt was für einen Viehhändler es im Mombacher Gewerbegebiet in Mainz gibt oder wieso Esel Öl trinken, den möchte ich bitten es mir nachzusehen, dass sich noch nicht alle lyrischen und ästhetischen Stilmittel perfekt und ausgewogen in meinem Repertoire befinden.

In diesem Sinne nun Klartext:

Zehn Männer, elf Fahrräder und eine Frau! Vorlager mal anders… irgendwie mobiler.

Unter dem Motto „Stau is nur hinten doof!“, dass sich auch gut zu lesen auf den Rücken der extra angefertigten Trikots befand, starteten wir, die Gonsenheimer Rover, direkt von unserem Truppheim aus gen Richtung Süden zu unserer ersten Station in Aschaffenburg. Immer dabei unser „Twitter-o-phone“. Wer es bis lang noch nicht kannte – hier kommt die Auflösung: Twitter (Twitter.com) ist eine Art online Tagebuch, in das man jederzeit schreiben kann, sei es mit dem PC oder mit dem Handy. Dabei ist es für jedermann sichtbar und kann kommentiert werden. Eine weitere Funktion die wir ausgiebig genutzt haben, ist die Einbettung eines Fotos und/oder der aktuellen Standortkoordinaten. Sinn und Zweck der Sache war es zum einen die multimediale Verbundenheit zu steigern und andererseits die Zurückgebliebenen mit Infos zu versorgen und ihnen wohl das ein oder andere Mal die Nase lang zu machen.

Back to topic. Die nächsten Stationen führten uns über Wertheim, Rothenburg und Wallerstein. Viele wirklich schöne Fleckchen des Südens haben wir durchquert, und dabei auch viele neue Gesichter kennengelernt, wie die Wallersteiner und ihr traumhaft angelegtes Anwesen. Aber wir haben auch das ein oder andere in punkto Fahrradstatik, sowie der Romantischen Straße dazugelernt. An dieser Stelle soll gesagt sein, dass trotz jeglicher Toleranz Fahrradweg nicht gleich Fahrradweg ist. Denn zwischen Pferdekoppel und frisch geteertem Asphalt befindet sich unserer Meinung nach ein kleiner Unterschied. Das hatte unter anderem zur Folge, dass 5 Speichen, 2 Schläuche, 1 Hinterrad, 1 Lenkerband, 1 Mantel, 1 Ständer, 1 Haltehaken für die Satteltasche, 1 Schaltzug und eine Gepäckträgerverschraubung draufgegangen sind.

So weit, so gut. Endlich in Augsburg angekommen, genauer gesagt in Kissing, unserer zweiten Station direkt bei Pfadfindern, haben wir uns ausgiebig die landestypischen hopfenhaltigen Getränke und vor allem die Lands (Synonym für den Fluss Lech) ganz genau zeigen lassen. Falls ihr tatsächlich den Artikel bis hierhin lesen solltet, nochmal ein groooßes Dankeschön für eure Gastfreundschaft und wir hoffen auf ein Wiedersehen! Selbstverständlich gilt dies auch den Wallersteinern, die uns so freundlich aufgenommen haben!

Weiter im Programm – über Landsberg ging es dann schlussendlich nach Kaufbeuren. Das war dann auch schon unsere letzte große Etappe auf dem doch knapp 500km langen und nicht immer leichten Weg bis zum MTG im schönen Schwangau. Auch hier erwartete uns eines der größten Highlights auf unserer Tour quer durch den Süden. Quartier bezogen wir in einer geräumigen Wohnung, die dem Onkel unserer einzigen Mitfahrerin gehört. Einen wirklich traumhaften Abend zuvor bescherte er uns schon mit einer Einladung zum Pizza essen, doch die Krone der Gastfreundschaft hatte er sich wirklich verdient, denn was kann frische Weißwürschte und eiskaltes Weißbier um 6:30Uhr noch toppen? Vielfach bedankten wir uns und zogen ab, das letzte Stück noch schnell mit dem Rad und Ankunft war schließlich in Füssen HBF um 9:50Uhr.

Was man sich als Gruppe von uns noch abschauen könnte, ist neben dem Zusammenhalt und der Offenheit eventuell noch eine allabendliche Reflektionsrunde. Diese hielten wir jeden Abend und teilten Erlebtes, sowohl Positives, als auch Negatives miteinander.

Nicht zuletzt möchte ich dieser Art von reflektierender Erzählung des bereits Erlebten noch hinzufügen, dass wir alle einen riesen Spaß auf der Fahrradtour hatten und uns unwahrscheinlich auf die nächste große Herausforderung freuen.

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